Armer Schneidergeselle Wenzel Strapinski kommt im feinen, selbstgenähten Mantel nach Goldach und wird aufgrund seiner eleganten Erscheinung für einen polnischen Grafen gehalten. Aus Unsicherheit lässt er das Missverständnis geschehen, wird gefeiert und verliebt sich in Nettchen. Der eifersüchtige Konkurrent Böhni entlarvt ihn öffentlich; Strapinski flieht beschämt. Nettchen erkennt seine Ehrlichkeit, holt ihn zurück, beide heiraten, und aus dem „Grafen“ wird ein geachteter Schneidermeister. Die Novelle zeigt, wie sehr gesellschaftliche Urteile von der äußeren Erscheinung abhängen – Kleider machen Leute.

Gottfried Keller

Kleider machen Leute